Kopfläuse – was tun?
Kopfläuse behandeln
Die frühzeitige Entdeckung und Behandlung von Kopfläusen ist wichtig – denn nur so kann eine weitere Ausbreitung auf andere Familienmitglieder oder Freunde vermieden werden. Besonders häufig machen Kopfläuse in Kindergärten oder Schulen die Runde. Wenn dann nicht alle Beteiligten schnell und richtig handeln, können sich die kleinen Blutsauger zur echten Plage entwickeln. Erfahren Sie hier, was Sie über die Behandlung wissen sollten.
Der erste Schritt: Einen Kopflausbefall erkennen
Ein Kopflausbefall muss zunächst einmal erkannt werden. Das ist oft gar nicht so einfach, denn die blutsaugenden Parasiten sind ziemlich flinke Krabbler. Die einzige zuverlässige Methode, um Kopfläuse zu diagnostizieren, ist das systematische feuchte Auskämmen des gesamten Haares mit einer Pflegespülung. Die Pflegespülung sorgt nicht nur dafür, dass sich die Haare mit dem feinen Läusekamm besser kämmen lassen. Sie verhindert auch, dass die Läuse wegkrabbeln, sodass das Auskämmen der Parasiten erleichtert wird. Diese Methode wird nicht nur zur Diagnose eines Kopflausbefalls angewendet, sondern ist auch Bestandteil der Behandlung.
Nasses Auskämmen mit Pflegespülung – so funktioniert`s:
- Nach dem Haarewaschen ausreichend Pflegespülung auf dem gesamten Kopf verteilen – nicht auswaschen.
- Dann vom Haaransatz aus Strähne für Strähne mit einem geeigneten Kamm (z. B. Läusekamm) auskämmen.
- Den Kamm nach jeder Strähne auf Küchenpapier oder einem weißen Tuch ausstreichen.
- Finden Sie auf dem Tuch Läuse oder Nymphen (Jungläuse), ist die Diagnose klar – dann die Strähne noch einmal sorgfältig auskämmen.
Tipp: Schauen Sie auch hinter den Ohren und am Nacken nach – denn dort tummeln sich die Läuse besonders gerne.
Wie Kopfläuse und Läuseeier aussehen, erfahren Sie hier .
Kopfläuse bekämpfen
Jedes Familienmitglied, bei dem mobile Läuse oder Nymphen (Jungläuse) gefunden werden, muss behandelt werden. Auch Läuseeier, die weniger als 1 cm von der Kopfhaut entfernt sind, sind ein Zeichen für Kopflausbefall und müssen entfernt werden – denn aus ihnen schlüpfen sonst bald neue Jungläuse nach.
Die Behandlung sollte möglichst noch an dem Tag begonnen werden, an dem der Kopflausbefall festgestellt wurde. So lässt sich eine Ausbreitung auf andere Familienmitglieder oder Freunde am besten vermeiden.
Von Hausmitteln gegen Kopfläuse wie etwa Teebaumöl, Olivenöl oder Essig wird abgeraten. Denn auch wenn gelegentlich mal ein Erfolgsfall gemeldet wird – diese Mittel können die ungebetenen Gäste nicht zuverlässig vertreiben und das Risiko für eine echte „Läuseplage“ ist dann hoch.
Experten empfehlen heutzutage in der Regel eine Kombinationsbehandlung, die zugegebenermaßen etwas Geduld und sorgfältiges Arbeiten erfordert. Aber es ist die einzige Möglichkeit, die lästigen Tierchen wirklich loszuwerden.
Kombinationsbehandlung
Die Kombinationsbehandlung umfasst die Anwendung eines zugelassenen Läusemittels und das sorgfältige nasse Auskämmen mit einer Pflegespülung. Wendet man beide Methoden an, ist davon auszugehen, dass man die Läuse rasch in den Griff bekommt.
Diese Utensilien braucht man zur Läusebehandlung:
- Ein wirksames Mittel gegen Kopfläuse aus der Apotheke (Läuseshampoo)
- Eine handelsübliche Haarspülung aus der Drogerie
- Einen geeigneten Kamm, bei dem die Zinken nicht mehr als 0,2 Millimeter voneinander entfernt sind (z. B. Läusekamm)
- Küchenpapier oder ein weißes Tuch
Welches Mittel gegen Kopfläuse ist das beste?
Heute stehen in der Apotheke verschiedenste Läusemittel rezeptfrei zur Verfügung. Wenn Sie eine Verordnung vom Kinderarzt vorlegen, übernehmen die Krankenkassen bei Kindern unter 12 Jahren in der Regel die Kosten für zugelassene Läusemittel.
Kopfläuse-Mittel werden äußerlich angewendet und kommen in der Regel in Form von Läuseshampoos oder Sprays zum Einsatz. Die Präparate enthalten verschiedene Wirkstoffe und beruhen auf unterschiedlichen Wirkweisen. Lassen Sie sich in der Apotheke dazu beraten, welches Produkt in Ihrem Fall geeignet ist. Grundsätzlich unterscheidet man:
-
Arzneimittel zur Behandlung von Kopfläusen
- Enthalten chemische Wirkstoffe
- Wirken bei Kopfläusen als Nervengift („neurotoxisch“): Sie legen das Nervensystem der Kopfläuse lahm und töten sie so ab
- Wirkstoffe sind z. B. Allethrin, Permethrin und Pyrethrum
- Nachteile: Es können Nebenwirkungen oder Allergien auftreten. Zudem wurde z. B. in Großbritannien beobachtet, dass sich Resistenzen entwickelt haben. Die Kopfläuse dort sind unempfindlich geworden gegen einen bestimmten Wirkstoff (Permethrin).
-
Medizinprodukte zur Behandlung von Kopfläusen
- Basieren auf Inhaltsstoffen, die nicht chemisch, sondern physikalisch wirken
- Töten die Läuse ab, indem sie ihre Atemöffnungen verschließen und sie so ersticken
- Inhaltsstoffe sind ölige Substanzen wie z. B. Dimeticon und bestimmte pflanzliche Öle
Wichtig: Es reicht nicht aus, die Prozedur nur einmal durchzuführen. Eine Nachbehandlung mit dem Läusemittel an den Tagen 8, 9 oder 10 nach der Erstbehandlung ist erforderlich, um auch nachgeschlüpfte Jungläuse abzutöten.
Achten Sie darauf, dass Sie die Hinweise in der Packungsbeilage genau befolgen. Denn Fehler bei der Anwendung können dazu führen, dass der Behandlungserfolg ausbleibt. Lesen Sie hier, wie Sie Läusemittel richtig anwenden.
In bestimmten Fällen darf kein Läusemittel angewendet werden. Das ist zum Beispiel bei Schwangeren, Stillenden oder Menschen mit bestimmten Allergien der Fall. Dann kann das nasse Auskämmen mit einer Pflegespülung als alleinige Behandlungsmethode angewendet werden. Allerdings muss besonders sorgfältig gearbeitet werden, da die Pflegespülung die Läuse ja nicht abtötet, sondern nur verhindert, dass die kleinen Plagegeister wegkrabbeln.
Läuse entfernen: Nasses Auskämmen
Der zweite Teil der Behandlung ist das nasse Auskämmen mit Pflegespülung und einem Läusekamm. Diese Methode sollte angewendet werden:
- …direkt nach der ersten Behandlung mit dem Läusemittel
- …zusätzlich über zwei Wochen hinweg alle vier Tage
Das bedeutet: Die Haare sollten an den Tagen 1 (= Behandlungsbeginn) sowie an den Tagen 5, 9 (= Wiederholungsbehandlung) und 13 nach diesem Prinzip ausgekämmt werden, um eventuell nachgeschlüpfte Jungläuse zu entfernen.
Nissen entfernen
Als Nissen werden die leeren Läuseeier bezeichnet, die in den Haaren zurückbleiben, wenn die Läuse geschlüpft sind. Sie sind oft noch Wochen nach einem Kopflausbefall in den Haaren zu finden. Die gute Nachricht: Sie sind nicht infektiös – von ihnen geht also keine Gefahr aus. Aber sie sehen einfach unschön aus. Da die Nissen sehr fest an den Haaren haften, kann man sie nicht einfach abwaschen oder ausschütteln. Im Zweifel bleibt einem nur übrig, die weißlichen Eihüllen einzeln mit den Fingernägeln aus den Haaren herauszuziehen – oder ein einzelnes Haar abzuschneiden.