Kopfläuse können weder springen noch fliegen. Dennoch breiten sie sich speziell in Kitas und Schulen oft epidemieartig aus. Doch wie gelingt es den ungebetenen Gästen, so schnell von Kopf zu Kopf zu gelangen? Kann man sich auch durch gemeinsam benutzte Gegenstände „anstecken“? Und ist eine Übertragung durch Haustiere ebenfalls möglich? Erfahren Sie hier mehr dazu.
Übertragung: Von Mensch zu Mensch
Kopfläuse haben sich so perfekt an die Bedingungen auf der menschlichen Kopfhaut angepasst, dass sie nur dort überleben können. Hund, Katze oder andere Haustiere werden von der Kopflaus nicht als Wirt genutzt – von ihnen geht also keine Gefahr aus. Alle vier Stunden muss die Kopflaus Blut saugen, sonst verhungert sie innerhalb von max. 55 Stunden. Bereits nach wenigen Stunden ohne Blutmahlzeit ist das Insekt bereits sehr geschwächt. Deshalb verlässt die Kopflaus ihren Lebensraum – den menschlichen Kopf – nur äußerst ungern. Eine Übertragung über Gegenstände wie z. B. Mütze oder Bürste ist zwar grundsätzlich möglich, kommt aber in der Praxis nur extrem selten vor.
Dennoch gilt bei Läusealarm: Bürsten, Kämme oder Mützen sollten nicht von mehreren Personen benutzt werden.
Tipps bei Kopfläusen
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Wirksames Läusemittel anwenden
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Andere Familienmitglieder untersuchen
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Kita oder Schule benachrichtigen
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Zweitbehandlung nicht vergessen
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Kämme, Bürsten & Co. reinigen
Haar-zu-Haar-Kontakt
Kopfläuse benötigen Haar-zu-Haar-Kontakt, um von einem Schopf auf den anderen zu wechseln. Das gelingt ihnen überall dort besonders leicht, wo man die Köpfe oft eng zusammensteckt – zum Beispiel in Krippen, Kindergärten oder Schulen. Aber auch innerhalb der Familie wandern die ungebetenen Gäste leicht von einem zum anderen. Wenn Familienmitglieder zum Beispiel Kopf an Kopf in einem Bett schlafen, können die Läuse innerhalb weniger Stunden mehrfach den Wirt wechseln. Doch selbst bei starkem Kopflausbefall wird nach dem Verlassen des Bettes nur in seltensten Fällen eine Kopflaus auf dem Kopfkissen gefunden.
Wie lange können Kopfläuse übertragen werden?
Eine Übertragung von Kopfläusen kann erfolgen, solange mobile Läuse oder Larven (Nymphen) vorhanden sind. Läuseeier werden nicht übertragen, aber aus ihnen können noch Jungläuse nachschlüpfen. Man geht davon aus, dass nach der Behandlung mit einem geeigneten Läusemittel und nassem Auskämmen die Gefahr gebannt ist. Deshalb dürfen Kinder in der Regel wieder die Kita bzw. die Schule besuchen, wenn die Behandlung mit einem geeigneten Läusemittel erfolgt ist.
Allerdings muss an Tag 8, 9 oder 10 nach der Erstbehandlung unbedingt eine Nachbehandlung erfolgen, um sicherzustellen, dass auch nachgeschlüpfte Nymphen abgetötet werden.
Kopfläuse sind lästig – aber ungefährlich! Dennoch müssen sie schnell bekämpft werden, denn ansonsten werden die kleinen Krabbeltiere schnell zur echten Plage und breiten sich in der Kita, Schule oder der Familie aus. Falls Sie bei Ihrem Kind einen Kopflausbefall feststellen, sollten Sie die Köpfe aller Familienmitglieder kontrollieren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie in einem weiteren Schopf ebenfalls ungebetene Gäste finden.
Wichtig: Jeder, der ausgewachsene Läuse, Jungläuse („Larven“) oder entwicklungsfähige Eier (weniger als 1 cm von der Kopfhaut entfernt) auf dem Kopf hat, muss behandelt werden.
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Rasch mit der Behandlung beginnen
Experten empfehlen heute eine Kombinationsbehandlung, die aus der Anwendung eines geeigneten Läusemittels und dem sorgfältigen „nassen Auskämmen“ (mit Pflegespülung und Läusekamm) besteht. In der Apotheke sind neben Läusekämmen verschiedene Arzneimittel und Medizinprodukte erhältlich, die zur Beseitigung der Läuse zum Einsatz kommen können. Sie enthalten unterschiedliche Wirkstoffe und beruhen auf verschiedenen Wirkweisen. Wichtig: Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie das Läusemittel korrekt anwenden. Zu kurze Einwirkzeiten, zu sparsames Aufbringen oder eine ungleichmäßige Verteilung des Läusemittels können zur Folge haben, dass nicht alle Läuse abgetötet werden – und dann war die ganze Mühe umsonst.
Eltern sollten unverzüglich die Leitung von Schule oder Kita informieren, wenn beim Kind ein Kopflausbefall festgestellt wurde. Aus falscher Scham passiert es dennoch immer wieder, dass die zuständigen Stellen nicht benachrichtigt werden. Dann können sich die Läuse ungehindert ausbreiten – und auch das eigene Kind, das zunächst nach der Behandlung wieder lausfrei war – kann sich beim nächsten Kontakt mit Klassen- oder Spielkameraden wieder anstecken. Im Fall der Fälle gilt: Greifen Sie beherzt zum Telefon. Und informieren Sie auch Freunde und Verwandte, mit denen ihr Kind Kontakt hatte.
Wurde Ihr Kind sachgerecht mit einem Läusemittel in Kombination mit nassem Auskämmen behandelt, darf es in der Regel schon am nächsten Tag wieder die Einrichtung besuchen.
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Kämme, Bürsten & Co.
Solange Läusealarm herrscht, sollte jedes Familienmitglied seine einige Bürste verwenden. Kopfläuse überleben zwar nicht lange auf Gegenständen. Eine Übertragung auf diesem Wege ist daher sehr selten, aber grundsätzlich möglich. Insbesondere, wenn z. B. eine Bürste oder ein Kamm kurz nacheinander von verschiedenen Personen benutzt werden. Zur Reinigung legen Sie Kämme und Bürsten am besten in heißer Seifenlösung ein. Bei Bettwäsche, Handtüchern und Kleidung reicht es aus, wenn sie einfach gewechselt und gewaschen werden. Kuscheltiere, Mützen oder Schals wandern am besten für drei Tage in eine verschlossene Plastiktüte – das überleben die Läuse nicht. Wichtig: Bei Kopflausbefall haben eine rasche Behandlung und die Untersuchung der Köpfe aller anderen Familienmitglieder höchste Priorität. Reinigungsmaßnahmen sind zweitrangig. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln oder Insektiziden ist nicht erforderlich.
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Zweitbehandlung nicht vergessen
Will man die Läuse endgültig loswerden, ist an Tag 8, 9 oder 10 nach der ersten Behandlung eine Wiederholungsbehandlung erforderlich. Der Grund: Bis dahin sind unter Umständen noch junge Läuse nachgeschlüpft. Wer die Nachbehandlung auslässt, riskiert, dass sich die kleinen Plagegeister erneut breitmachen – auch auf anderen Köpfen.
Gut zu wissen: Die leeren Läuseeier, auch Nissen genannt, sind oft noch Wochen nach einem Kopflausbefall in den Haaren zu finden. Sie sind nicht infektiös, aber sehen einfach unschön aus. Da Nissen sehr fest an den Haaren haften, bleibt einem hier meist nur übrig, die weißlichen Eihüllen einzeln mit den Fingernägeln aus den Haaren herauszuziehen.
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Belohnung für geduldige Läusekinder bereithalten
Keine Frage: Die Entlausungsprozedur erfordert viel Geduld – sowohl von Eltern als auch von den geplagten Läusekindern. Halten Sie deshalb am besten eine kleine Belohnung parat. Die Aussicht auf ein leckeres Eis, eine Vorlesegeschichte oder eine Runde „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ können ein guter Ansporn sein, damit die Kleinen besser durchhalten.
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