Bei Kindern treten Kopfläuse besonders häufig auf. Doch auch Erwachsene kann es treffen. Häufig sind es die lieben Kleinen, die die Läuse aus Kita oder Schule mit nach Hause bringen. Lesen Sie hier alles rund um Kopflausbefall (Pediculosis capitis) bei Erwachsenen und erfahren Sie, was im Fall der Fälle zu tun ist.
Wie bekommt man Kopfläuse?
Kopfläuse werden in aller Regel von Mensch zu Mensch übertragen. Dazu ist Haar-zu-Haar-Kontakt notwendig. Denn Kopfläuse können entgegen vieler Gerüchte weder springen noch fliegen – sie sind aber flinke Krabbler. Die kleinen Plagegeister können sich überall dort rasch ausbreiten, wo man gerne die Köpfe zusammensteckt – also in Kindergärten, Schulen oder in der Familie.
Das Kuscheln mit Hund, Katze oder Kaninchen ist hingegen kein Problem: Denn Tiere verschmäht die Kopflaus, die perfekt an die Lebensbedingungen auf dem menschlichen Kopf angepasst ist.
Entsprechend leben Kopfläuse ausschließlich auf dem menschlichen Kopf. Alle drei bis vier Stunden saugt eine Laus mit ihrem Stechsaugrüssel Blut aus der Kopfhaut. Bleibt der Nachschub aus, wird ist sie schnell geschwächt. Abseits des menschlichen Kopfes verhungern Kopfläuse spätestens nach 55 Stunden. Deshalb verlässt die Kopflaus ihren Wirt nicht freiwillig. Außer, um auf einen anderen Schopf zu wechseln. Eine Übertragung über Gegenstände wie z. B. Bürsten, Kissen oder Kuscheltiere ist daher zwar grundsätzlich möglich, aber eher die Ausnahme. Das kann zum Beispiel dann passieren, wenn man eine Bürste benutzt, die kurz vorher von einem Betroffenen verwendet wurde.
Fakten
Kopflausbefall
…ist keine Frage der Hygiene
…kommt in allen Gesellschaftsschichten vor
...ist die häufigste Parasitose im Kindesalter
…ist nach Erkältungen die zweithäufigste übertragbare Erkrankung
…muss behandelt werden
Wie erkennt man, ob man Kopfläuse hat?
Wenn es auf dem Kopf juckt oder rote Pusteln sichtbar sind, können dies Anzeichen für einen Kopflausbefall sein. Der Juckreiz wird durch den Speichel der Laus ausgelöst, den sie beim Blutsaugen absondert. Tatsächlich treten diese Symptome jedoch in der Regel erst vier bis sechs Wochen nach einer Übertragung auf – und bleiben manchmal auch ganz aus. Daher kann es passieren, dass viel Zeit vergeht, bis man die ungebetenen Gäste entdeckt.
Die einzige sichere Methode, um einen Kopflausbefall festzustellen, ist das nasse Auskämmen der Haare mit einer Pflegespülung und einem geeignete Kamm. Dazu brauchen Sie die Hilfe von einer anderen Person.
Verteilen Sie nach dem Haarewaschen ausreichend Pflegespülung auf Ihrem Kopf.
Lassen Sie dann von Ihrem Partner oder einer anderen Person Strähne für Strähne mit einem geeigneten Kamm (z. B. Läusekamm) auskämmen.
Der Kamm muss nach jeder Strähne auf Küchenpapier oder einem weißen Tuch ausgestrichen werden.
Bleiben auf dem Tuch Läuse zurück, ist die Diagnose klar.
Gut zu wissen:
Behandelt werden muss jeder, bei dem Läuse, Larven (Nymphen) oder Lauseier (weniger als 1 cm von der Kopfhaut entfernt) auf dem Kopf gefunden werden. Die Behandlung sollte möglichst noch direkt am Tag der Entdeckung erfolgen.
Tipps bei Kopfläusen
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Wirksames Läusemittel anwenden
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Andere Familienmitglieder untersuchen
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Kita oder Schule benachrichtigen
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Zweitbehandlung nicht vergessen
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Kämme, Bürsten & Co. reinigen
Kopfläuse – was tun?
Falls bei einem Erwachsenen Kopfläuse entdeckt werden, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
Kontrollieren Sie alle Familienmitglieder auf Kopflausbefall.
Umgehend mit der Behandlung beginnen – möglichst noch am selben Tag.
Andere Personen benachrichtigen, mit denen enger Kontakt bestand.
Bürsten, Kämme und Haargummis in heißer Seifenlösung reinigen.
An Tag 8, 9 oder 10 nach der ersten Behandlung die Wiederholungsbehandlung vornehmen.
Was ist ein Läusekamm?
Bei einem Läusekamm handelt es sich um einen speziellen Kamm, bei dem die Zinken nicht mehr als 0,2 Millimeter voneinander entfernt sind. Deshalb sind sie besonders gut geeignet, um sowohl Läuse als auch Larven aus dem Haar zu kämmen. Läusekämme gibt es in der Apotheke.
Tipps gegen Kopfläuse
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Keine Panik!
Kopfläuse sind lästig – aber ungefährlich! Dennoch müssen sie schnell bekämpft werden, denn ansonsten werden die kleinen Krabbeltiere schnell zur echten Plage und breiten sich in der Kita, Schule oder der Familie aus. Falls Sie bei Ihrem Kind einen Kopflausbefall feststellen, sollten Sie die Köpfe aller Familienmitglieder kontrollieren. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie in einem weiteren Schopf ebenfalls ungebetene Gäste finden.
Wichtig: Jeder, der ausgewachsene Läuse, Jungläuse („Larven“) oder entwicklungsfähige Eier (weniger als 1 cm von der Kopfhaut entfernt) auf dem Kopf hat, muss behandelt werden.
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Rasch mit der Behandlung beginnen
Experten empfehlen heute eine Kombinationsbehandlung, die aus der Anwendung eines geeigneten Läusemittels und dem sorgfältigen „nassen Auskämmen“ (mit Pflegespülung und Läusekamm) besteht. In der Apotheke sind neben Läusekämmen verschiedene Arzneimittel und Medizinprodukte erhältlich, die zur Beseitigung der Läuse zum Einsatz kommen können. Sie enthalten unterschiedliche Wirkstoffe und beruhen auf verschiedenen Wirkweisen. Wichtig: Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie das Läusemittel korrekt anwenden. Zu kurze Einwirkzeiten, zu sparsames Aufbringen oder eine ungleichmäßige Verteilung des Läusemittels können zur Folge haben, dass nicht alle Läuse abgetötet werden – und dann war die ganze Mühe umsonst.
Eltern sollten unverzüglich die Leitung von Schule oder Kita informieren, wenn beim Kind ein Kopflausbefall festgestellt wurde. Aus falscher Scham passiert es dennoch immer wieder, dass die zuständigen Stellen nicht benachrichtigt werden. Dann können sich die Läuse ungehindert ausbreiten – und auch das eigene Kind, das zunächst nach der Behandlung wieder lausfrei war – kann sich beim nächsten Kontakt mit Klassen- oder Spielkameraden wieder anstecken. Im Fall der Fälle gilt: Greifen Sie beherzt zum Telefon. Und informieren Sie auch Freunde und Verwandte, mit denen ihr Kind Kontakt hatte.
Wurde Ihr Kind sachgerecht mit einem Läusemittel in Kombination mit nassem Auskämmen behandelt, darf es in der Regel schon am nächsten Tag wieder die Einrichtung besuchen.
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Kämme, Bürsten & Co.
Solange Läusealarm herrscht, sollte jedes Familienmitglied seine einige Bürste verwenden. Kopfläuse überleben zwar nicht lange auf Gegenständen. Eine Übertragung auf diesem Wege ist daher sehr selten, aber grundsätzlich möglich. Insbesondere, wenn z. B. eine Bürste oder ein Kamm kurz nacheinander von verschiedenen Personen benutzt werden. Zur Reinigung legen Sie Kämme und Bürsten am besten in heißer Seifenlösung ein. Bei Bettwäsche, Handtüchern und Kleidung reicht es aus, wenn sie einfach gewechselt und gewaschen werden. Kuscheltiere, Mützen oder Schals wandern am besten für drei Tage in eine verschlossene Plastiktüte – das überleben die Läuse nicht. Wichtig: Bei Kopflausbefall haben eine rasche Behandlung und die Untersuchung der Köpfe aller anderen Familienmitglieder höchste Priorität. Reinigungsmaßnahmen sind zweitrangig. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln oder Insektiziden ist nicht erforderlich.
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Zweitbehandlung nicht vergessen
Will man die Läuse endgültig loswerden, ist an Tag 8, 9 oder 10 nach der ersten Behandlung eine Wiederholungsbehandlung erforderlich. Der Grund: Bis dahin sind unter Umständen noch junge Läuse nachgeschlüpft. Wer die Nachbehandlung auslässt, riskiert, dass sich die kleinen Plagegeister erneut breitmachen – auch auf anderen Köpfen.
Gut zu wissen: Die leeren Läuseeier, auch Nissen genannt, sind oft noch Wochen nach einem Kopflausbefall in den Haaren zu finden. Sie sind nicht infektiös, aber sehen einfach unschön aus. Da Nissen sehr fest an den Haaren haften, bleibt einem hier meist nur übrig, die weißlichen Eihüllen einzeln mit den Fingernägeln aus den Haaren herauszuziehen.
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Belohnung für geduldige Läusekinder bereithalten
Keine Frage: Die Entlausungsprozedur erfordert viel Geduld – sowohl von Eltern als auch von den geplagten Läusekindern. Halten Sie deshalb am besten eine kleine Belohnung parat. Die Aussicht auf ein leckeres Eis, eine Vorlesegeschichte oder eine Runde „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ können ein guter Ansporn sein, damit die Kleinen besser durchhalten.
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